Heute unvorstellbar, damals fast an der Tagesordnung. Als 12 junge Männer um W. Fahrenbach, dem 1. Vorsitzenden, 1930 den Roßbacher Verein gründeten, verfügten sie über keinen Sportplatz. So war man jeweils gezwungen, vor den Spielen Torstangen im Wald zu schlagen und sie auf einer verfügbaren Wiese aufzustellen.
Ihr erstes Spiel trugen die Roßbacher Fußballer am 15. Juni 1930 gegen das benachbarte Kleinalmerode aus. Man trennte sich durch zwei Tore von Fritz Brübach mit 2:2. Das erste Spiel einer Roßbacher Mannschaft bestritten: O. Fahrenbach, G. Ruhl, W. Nickel, K. Burhenne, Fr. Brübach, E. Fahrenbach, B. Pfurr, L. Ruhl, O. Steinfeld, W. Fahrenbach, A. Mühlhausen, K. Hoffmann. Bereits 1931 begannen die rührigen Fußballer unter großen Anstrengungen mit dem Bau des Sportplatzes am Hasenhagen. Dadurch verlief in den nächsten vier Jahren die Entwicklung sehr rasant. Bereits 1935 verfügte man über zwei Senioren- und Jugendmannschaften. Es gelang sogar der Aufstieg in die Sonderklasse.
Wenig komfortabel waren die Anreisen zu Auswärtsspielen. Bei kurzen Fahrten bediente man sich des Fahrrades, zu längeren Reisen nach Eschwege, Melsungen oder Hann.-Münden nahm man einen offenen LKW, den man mit einer Plane abdeckte, um die „wertvolle Fracht“ zu verbergen. Wie in vielen anderen Vereinen auch, unterbrach der 2. Weltkrieg die weitere Entwicklung. Für fünf Jahre kam zwischen 1940 und 1945 der Spiel- und Übungsbetrieb vollständig zum erliegen. Bereits kurz nach Kriegsende, im September 1945, rollte unter den drei Männern der ersten Stunde, Fr. Brübach, W. Nickel und G. Ruhl, in Roßbach wieder das „runde Leder“.
Bereits nach zweijähriger Zugehörigkeit zur B-Klasse gelang der jungen Mannschaft durch ein 2:1 im Endspiel über den VfB Rommerode der Aufstieg in die A-Klasse. Allerdings musste das Team nach drei Jahren wieder absteigen. Garanten für den Aufstieg waren damals der ehemalige Pirmasenser Oberligaspieler Buchmann, der unvergessene E. Fahrenbach und H. Burhenne, der insgesamt über 1000 Spiele für die Blau-Weißen bestritt und zu seiner aktiven Zeit einer der besten Torhüter im Kreis war.
Die Jahre nach Beendigung des Weltkrieges gehörten zweifelsohne zu den aktivsten und erfolgreichsten in den bisherigen sechs Jahrzehnten. Damals waren zwei Seniorenmannschaften und eine Nachwuchsmannschaft im Spielbetrieb. Neu waren zwei spielstarke Damenhandballmannschaften, denen u.a. E. Hildebrandt, H. Dörfler, M. Charles, E. Heldmann, M. Steinfeld und E. Hoffmann angehörten. In den 50er und 60er Jahren spielte die erste Herrenmannschaft mit unterschiedlichem Erfolg in der B-Klasse Witzenhausen. Passend zum 40jährigen Bestehen stieg die Mannschaft 1970 wieder in die A-Klasse auf, musste dieser aber nach einem Jahr wieder Ade sagen.
Nach der Meisterschaft in der B-Klasse hatten viele Leistungsträger trotz Zusage dem Verein den Rücken gekehrt. Die geschwächte Mannschaft war dann nicht in der Lage, in der höheren Klasse den Erhalt zu schaffen.
Mit dem Jugendleiter Günter Fäßler und später Hartmut Wilhelm, als Trainer in den 70er Jahren war ein klarer Aufwärtstrend zu verzeichnen. Höhepunkt war die erneute B-Klassen-Meisterschaft in der Saison 1980/81, als man mit 48:8 Punkten und einem Torverhältnis von 108:43 den ersten Platz vor Gertenbach und Dohrenbach belegte.
Über die Hälfte der Tore gingen auf das Konto von Uwe Linnenkohl, Uwe Scheibe und Wolfgang Gärtner. Allerdings ereilte das Team, das ohne Verstärkungen den Spielbetrieb in der A-Klasse aufnahm, das gleiche Schicksal wie vor über 10 Jahren. Erneut musste man nach nur 12 Monaten mit 9:47 Punkten und 54:105 Toren den Abstieg antreten. Seitdem spielt man wieder eine sehr gute Rolle in der B-Klasse Witzenhausen, erreichte auch unter den Trainern Dieter Hoffmann und Hans-Joachim Meyer eine Vizemeisterschaft (1983/84) sowie einen 3. Platz und 4. Platz, aber der erneute „große Wurf“ blieb dem Traum um Uwe Linnenkohl und Uwe Scheibe versagt.
Hans Matejcek übernahm bis 1989 das Traineramt und wurde dann von Wolfgang Wolf, der als Spielertrainer für den Spiel- und Übungsbetrieb der beiden Seniorenmannschaften verantwortlich zeichnete, abgelöst. Die nächsten 10 Jahre waren ein ständiges Auf und Ab in der Vereinsgeschichte…
In der Saison 91/92 spielte der SC Roßbach in der Bezirksliga und schaffte abschließend auch den Klassenerhalt.
1992/93 kam der Zusammenschluss mit der ATGV Kleinalmerode zur SG Roßbach/Kleinalmerode, übrigens ein sehr erfolgreiches Jahr mit der Platzierung unter den besten 6 Mannschaften der Liga. Leider konnte in den nächsten Jahren dieses Niveau nicht gehalten werden, es folgten eine eher mittelmäßige Platzierung, sowie 4 Jahre aufeinander folgend Abstiege und Aufstiege. So kam es, das die 1. Seniorenmannschaft in der Saison 97/98 unter Trainer Joachim Schlote, in die Bezirksliga aufstieg, und im darauf folgenden Jahr nach mehreren Spielerabgängen mit nur 7 Punkten wieder abstieg.
1999 kam der Zusammenschluss zur SG Bilstein. In dieser Spielgemeinschaft spielten unsere Spieler, sowie Spieler aus den benachbarten Vereinen Dohrenbach und Kleinalmerode. Sie belegten dann auch den 5. Platz in der Kreisliga A. Allerdings stieg die Mannschaft nach einer enttäuschenden Saison 2000/2001 in die Kreisliga B ab. Im darauf folgenden Jahr konnte der Wiederaufstieg in die Kreisliga A erlangt werden, aber die SG Bilstein löste sich nach langen Diskussionen unzufriedener Roßbacher Spieler auf. Im Frühjahr 2002 wurde vom Vorstand, dem Beschluss der Mannschaft und des Spartenleiters wieder eine Roßbacher Mannschaft zu stellen, zugestimmt.
..Fortsetzung folgt!